Informationen und Wissen über Haie und Haiarten. Haifische sind in der Regel nicht die primitiven blutdurstigen Räuber, als die sie oft dargestellt werden.

Geschichte der Haie - Teil 1

Schon vor dem Aufstieg und Niedergang der Dinosaurier, genauer gesagt seit ca. 450 Millionen Jahren, schwammen Haie schon in den Weltmeeren, mehrere hunderte Jahrmillionen mehr als es den ersten Menschen gab. Seither sind zwar viele Arten ausgestorben und die Evolution ist weiter vorangeschritten, dennoch hat sich der wesentliche Körperbau der Haie nich wesentlich verändert.
Von allen der restlichen prähistorischen Wesen sind sie eine der wenigen Tiergruppen, die auch noch im 21. Jahrhundert prächtig gedeihen.

Vom Cladoselache, einer der ältesten Haie, der vor rund 400 Millionen Jahren lebte, sind noch Versteinerungen in Form von Zähnen und Zahnschuppen erhalten, er wurde in Gesteinsschichten , die ursprünglich einmal den Schlammboden eines Meeres bildeten, in verschiedenen amerikanischen Südstaaten entdeckt. Die Wissenschaftler haben sogar bei einigen Exemplaren Erstaunliches entdeckt, einer der Cladoselache hatte einen vollständig erhaltenen Fisch im Magen , als er entdeckt wurde, die Haie wurden von den Ablagerungen in diesen Regionen sehr schnell begraben und wurden dadurch gut konserviert.

Cladoselache waren keine sehr grossen Haie, sie wurden lediglich bis zu 1.20 Meter lang, hatten einen schmalen Kiefer, wenig Zähne (im Gegensatz zu den meisten heutigen Haien) und einer Schwanzflosse, die für grosse Geschwindigkeiten ausgelegt war. Sie besassen keine „Klammerorgane“, mit denen bei den heutigen Haiarten die Fortpflanzung erfolgt und auch keine Afterflosse. Die Gattung Cladoselache starb vor ca. 250 Millionen Jahren aus und viele Fragen zu Haien aus dem Zeitalter des Paläozoikums sind bis heute ungeklärt. Noch heute werden in Nordamerika und Europa neue Arten von Wissenschaftlern ausgegraben, woran man eine grosse Artenvielfalt, damals schon, erkennen kann.

In der Karbonzeit vor ca. 350 bis 250 Millionen Jahren gab es zwei Hauptgruppen, die Süsswasser – Xenacanthen und die im Meer lebenden Hybodonten, welche jedoch zeitgleich mit den Dinosauriern auszusterben und damit einer in der Evolution fortgeschritteneren und den heutigen Haien ähnlicheren Art Platz zu machen. Diese neue Art hatte eine stabilere Wirbelsäule und einen grösseren Kiefer. Nach dem Aussterben der letzten Dinosaurier tauchten die ersten richtigen Vorfahren der heutigen Mako- und Weisshaie zeitgleich mit dem Auftreten der ersten Robben und Wale, also vor ca. 60 Millionen Jahren, auf. 

Das Zeitalter der riesigen Raubhaie, wie z.B. dem Carcharodon megalodon, fing vor ca. 25 bis 10 Millionen Jahren, das Zeitalter der Miozän, an. Der Carcharodon megalodon wurde mindestens zwölf Meter lang, manchen Wissenschaftlern zufolge wurden sie teilweise sogar doppelt so lang, ihre versteinerten Zähne wiesen die Grösse einer Menschenhand auf. 

Wenn schon die Menschen von heute teilweise noch recht unwissend über des Lebens unter Wasser sind, kann man sich vorstellen, dass die Menschen bei Begegnungen in anderen Zeitaltern mit dem Hai erst recht mit Unwissenheit, Aberglaube und Übertreibungen reagierten. Seeleute erzählten von Seeungeheuern, die ganze Boote verschlangen, diese Gerüchte basieren vermutlich auf Begegnungen mit dem Wal- oder Riesenhai, die mit ihren 14 Metern Länge einen furchterregenden Anblick boten. Zu Vorboten der Hölle wurden die Haie in Erzählungen ganz schnell, wenn Schiffbrüchige von räuberischen Haien angegriffen wurden. 492 v. Chr. erzählte der Gelehrte Herodot von riesigen Ungeheuern, die die Küste Griechenlands unsicher machten oder selbst zur Zeit von Kolumbus machte sich noch Unwissenheit breit. 

Im 16. Jahrhundert verbreitete der Weisse Hai erstmals solche Angst und Schrecken wie nach dem Film „Der Weisse Hai“ aus den 70er Jahren, als der englische Kapitän John Hawkins einen grossen Hochseehai, vermutlich einen Weissen Hai, fing, und in London zur Schau stellte. Trotz der fehlenden „Rhinozeroshörnern“ und „Schlangenzunge“ rief er Angst und Panik bei den Menschen aus.

Aus England stammt auch das Wort „Shark“, dessen Herkunft aber noch nicht ganz geklärt ist, möglich ist eine Verbindung mit dem deutschen Wort „Schurke“, da das Wort „Shark“ immer nur in Verbindung mit den räuberischen Haien gebracht wurde und nie mit den harmlosen und sanftmütigen Arten.